„Erlebnis Mittelalter“ zum 900. Jubiläum der Gründung Kloster Kamps

Am Wochenende des 20. und 21. Mai 2023 waren wir Gäste der IG Wolf der IG Wolf e.V. beim „Erlebnis Mittelalter“ in Kamp-Lintfort anlässlich des 900jährigen Jubiläums der Klostergründung.
Es sollte Besuchern ein Eindruck vermittelt worden, wie es zur Klostergründung auf dem Abteiplatz ausgesehen haben könnte.

Ein Disclaimer für die, die sich auskennen: Aufgrund des Veranstaltungskonzeptes wurden bewusst Abweichungen von der historischen Wirklichkeit ein Kauf genommen:

  • Ein reiner Männerkonvent wäre personell nicht zu stemmen gewesen, daher übernahmen auch Nonnendarstellerinnen passende Stationen
  • Da eine vollständige Zisterzienserausstattung für eine einzige Veranstaltung nicht budgetiert war, wurden auch andere Ordenshabite zugelassen.
  • Streng genommen war die Unterkunft im Zelt und rege Bautätigkeit nicht für dieses Kloster zutreffend, da für die Anfangszeit ein Herrnhaus zur Verfügung stand und die Bautätigkeit erst deutlich nach der Gründung begann.

Aus verschiedenen Gründen gab es im Vorfeld einige Absagen von Darstellern, so dass kurzfristig „Neulinge“ rekrutiert wurden. Diese waren nicht neu im Hobby aber neu in der Gruppenzusammenstellung.

Der Aufbau hat relativ reibungslos funktioniert und wird haben uns gut auf dem Areal verteilt: Es gab eine „Bauhütte“,
(Foto)
Das Medizinzelt, die Küche mit Kerzenzieh-station

das Zelt für Bischof
(Foto)
und Schmuckherstellung
(foto),
die Zeltkapelle
,
Abtszelt mit Skriptorium

und ein Handarbeitszelt.
Die Veranstaltung war gut besucht und das Publikum, das bisher auf dem Gelände nur einen jährlichen Mittelaltermarkt kannte, war sehr interessiert.

Die Programmpunkte „Stundengebet“, „Ankleiden des Bischofs“ und „Klostersprechstunde“ kamen ebenfalls recht gut an. Mein Siegel-Display fand indes deutlich weniger Anklang als das Rechenbrett. Der Museumsleiter des Münzmuseums Xanten sprach mich an, ob ich ihm Material und ggf. weitere Hilfestellung zu einer kommenden Veranstaltung geben könnte. Ich bin gespannt, was daraus wird.

Ein Highlight war der Besuch des Küsters, der so begeistert war, dass er uns Original-Pergamente des 12. Jahrhunderts und sogar eine Reliquie aus der Zeit ins Abtszelt brachte.

Das Wetter war sonnig und grenzwertig warm, doch die Wasserversorgung durch die Küche war vorbildlich. Meine anfänglichen Bedenken, die Verpflegung zumindest während der Öffnungszeit rein zisterziensisch – heißt tatsächlich vegan – zu gestalten könnten durch die Kochkünste des Küchenteams völlig zerstreut werden.

Einziger Schwachpunkt war leider, dass die Stundengebete in einem Zelt bzw. davor stattfanden. Das war akustisch ungünstig, den Mühen der Damen zum Trotz.

Ich bin gespannt, ob in Zukunft häufiger neben dem oder statt des Mittelaltermarktes solche Veranstaltungen dort stattfinden werden. Möglicherweise auch wieder mit uns? Ich würde mich freuen.